Devotion und die Bedürfnisse der Serva

Darf eine Serva Bedürfnisse haben oder muss sie sie immer hinter die ihres Herrn stellen?
 
Bei mir stehen die Bedürfnisse und Wünsche meines Herrn immer an erster Stelle. Trotzdem habe ich natürlich auch Bedürfnisse. Emotionale, sexuelle, physische, whatever. Oder - als konkretes Beispiel - weil ich an diesem Abend sehr müde und ausgepowert bin und mich eigentlich nur auf der Couch zusammenrollen möchte. Darf ich meinen Herrn dann darauf hinweisen? Muss ich es sogar?
 
Sage ich es nicht, dann denkt Mylord, dass alles in Ordnung ist und dass es mir gutgeht. Irgendwann merkt er, dass ich fast einschlafe und fragt, was los ist. Natürlich kann ich auch hier sagen, dass alles gut ist, aber das wäre gelogen. Da ich Mylord nicht anlügen darf, sage ich also die Wahrheit: Dass ich müde bin, weil der Tag so stressig war. Mylord weiß dann zwar, warum mir fast die Augen zufallen, aber er wird mich darauf hinweisen, dass ich schon viel früher etwas hätte sagen müssen. Stimmt, denn nur so gebe ich ihm die Möglichkeit, auf veränderte Gegebenheiten zu reagieren. Hätte ich es ihm gleich gesagt, hätte er anders auf mich eingehen können.

Soviel zur Ausgangslage. Was hat jetzt die Devotion damit zu tun? Ist es besonders devot, die eigenen Bedürfnisse herunterzuschlucken und stoisch alles zu ertragen? Ist es besonders devot, dem Herrn wesentliche Informationen vorzuenthalten und ihn so in Sicherheit zu wiegen? Oder ist es eher ein Zeichen von Devotion, dem Herrn alles zu sagen, damit er eine Entscheidung treffen oder revidieren kann? Ich finde, letzteres ist der Fall. Nur so hat der Herr die Möglichkeit, die Bedürfnisse seiner Serva zu berücksichtigen oder auch nicht. Die letzte Entscheidung liegt ohnehin bei ihm.

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