Sag mir, wie du heißt...

Es gibt einige Zitate, die sich um Namen drehen: Nomen est omen zum Beispiel oder Der Name ist ein Stück des Seins und der Seele (Thomas Mann).
 
Den ersten Namen, den wir bekommen, können wir uns nicht aussuchen und manch einer hadert mit seinem Namen so sehr, dass nicht mal die engsten Freunde den richtigen Vornamen kennen. Ich mag meinen Namen auch nicht besonders und ich habe mich erst seit kurzer Zeit damit arrangiert, mehr jedoch auch nicht. Die Abkürzung, den sich die Umwelt immer ohne zu fragen herausgenommen hat, war auch nicht wirklich besser und die Abkürzung, die ich bevorzuge, wurde geflissentlich ignoriert. Nun ja...

Dann kam die Zeit des Internets und man konnte sich ein Pseudonym geben. Hui, da eröffneten sich Möglichkeiten, die rückblickend gesehen jedoch auch nicht viel besser waren als mein eigentlicher Vorname. Anders, aber nicht besser. Bis ich mich Ende 2012 für mein jetziges Pseudonym im Netz entschied. Es mag anmaßend sein, sich als Serva selbst das Pseudonym Rainha zu geben, dennoch war es die richtige Wahl. Ich bin Rainha und Rainha ist ich. Wir sind in den letzten Jahren zusammengewachsen und fühlen uns sehr wohl miteinander.
 
Vor über einem Jahr lernte ich Mylord kennen und er gab mir - zusammen mit meinem Halsreif - auch einen Namen. Meinen "Servanamen". Dieser Name wurde von ihm nicht willkürlich ausgesucht, sondern sollte zu mir passen. Und was passte mehr als "Freiheit" für mich, die erst durch ihn wirklich frei sein kann? Frei in ihrer Neigung und ihrem Wesen. So nannte mich Mylord Libertatem. Sogar wenn ich es schreibe, höre ich ihn den Namen aussprechen: mal streng, mal liebevoll, mal besorgt; und immer sorgt er dafür, dass ich sofort um meinen Platz weiß.

Mit der Zeit schlich sich der Name Jiyu ein, das japanische Wort für Freiheit. Jiyu entwickelte sich zur Koseform für mich und ich fühle mich dann wie in einer Wolke aus Kirschblüten. Jiyu bin ich, wenn ich mich auf meiner Decke zusammenrolle, wenn ich aus seiner Hand esse oder wenn ich mal wieder albern ohne Ende bin.

Ich bin froh, dass ich so viele Namen habe. Für die Außenwelt (Arbeitskollegen, Familie) habe ich einen, für das Internet habe ich einen und für Mylord und mich habe ich sogar zwei - je nach Stimmung und Notwendigkeit. Alle zusammen bin ich, sie machen mich aus und definieren mich. Ohne Rainha gäbe es keine Libertatem, ohne Libertatem keine Jiyu und ohne Jiyu keine Rainha. Dieser Kreis erlaubte mir sogar, mich mit meinem ungeliebten Vornamen und seiner ebenso ungeliebten Abkürzung zu arrangieren und mich wieder ein wenig mehr zu befreien. Libertatem eben. Oder Jiyu :-)


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