Erdung

Früher dachte ich immer, im BDSM-Bezug muss eine Erdung immer mit Schmerz einhergehen. Ich dachte, dass nur das dafür sorgen kann, dass ich mich wieder spüren kann, dass ich meinen Platz wiederfinde und mir die vollkommende Zufriedenheit widerfährt.

Mhm… früher. Heute denke ich ein wenig anders darüber. Natürlich ist es schön, das abendliche Maintenance Spanking zu spüren und ab und an tut es auch wirklich weh, aber dass ich den Schmerz noch brauche um mich zu spüren - das gehört der Vergangenheit an. Mittlerweile tauche ich viel mehr ab, wenn ich nicht nur sinnbildlich auf den Boden gebracht werde. Ich tauche ab, wenn ich den Boden an meinen Knien, meiner Stirn und an meinem ganzen Körper spüre. Ich tauche ab, wenn ein Fingerschnipsen auf die Knie bringt, meinem Herrn die Füße küsse, mich präsentiere und dann immer tiefer sinke. Innerlich und äußerlich.

Ja, es ist noch immer schön und auch erfüllend für mich, stillzuhalten, um den Sadismus meines Herrn zu befriedigen. Es erfüllt mich, ihm zu dienen. Es erfüllt mich, neben der Couch zu knien und erst auf ein Klopfen seinerseits mich auf die Couch und an meinen Herrn zu kuscheln. Es erfüllt mich, das gleichmäßige Heben und Senken seiner Brust an meiner Wange zu spüren und dabei Blödsinn im Fernsehen anzusehen. Und es erfüllt mich ungemein, mich zu seinen Füßen zusammenzurollen und einfach ich sein dürfen.

Geerdet werden, das heißt für mich auch, dass ich geschützt werde. Also ganz im physikalischen Sinn einer Erdung: ich bekomme einen Schutzleiter. Meinen Herrn, der in mir die Serva gesehen hat, lange bevor ich wusste, was Devotion mir eines Tages bedeuten wird.

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